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Landesverband Baden-Württemberg e.V. |
1.Vorsitzender: |
Herbert Geitner, Monestr.25, 76669 Bad-Schönborn |
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Tel.: 07253- 7433 |
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Email: |
h.geitner (at) web.de |
Geschäftsführerin: |
Helga Thösen, Am Hambuch3, 54472 Longkamp |
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Tel.: 06531- 7785 |
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Email: |
helgathoesen (at) web.de |
VDW –
Rundschreiben November 2022 |
Ornithologische Exkursion, im Mai 2023, an die Müritz |
Liebe
Mitglieder, |
nachdem
wir unsere fest gebuchte Exkursion an die Müritz für 2020
wegen der Corona- Pandemie absagen mussten, haben wir in
unserer JHV in Villingen beschlossen diese Studienreise
nun 2023 durchzuführen. |
Als Land
der 1000 Seen wird die Mecklenburgische Seenplatte oftmals
bezeichnet. Dies ist jedoch noch eine Untertreibung, denn
tatsächlich sind es sogar über 1100 natürliche Seen die
diese gewässerreiche Landschaft aufweist. Inmitten des
Gebietes liegt die Müritz, der größte Binnensee in der
Bundesrepublik. Der Müritz Nationalpark umfasst eine
Fläche von 320 km² und ist gleichzeitig Natura 2000-Gebiet |
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Bekassine |
Zwergtaucher |
Fischadler |
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Diese
äußerst vielgestaltige Kultur- und Naturlandschaft mit
Seen, Sümpfen, Mooren, ausgedehnten Niederungen und
naturbelassenen Wäldern bietet einer artenreichen
Pflanzen- und Tierwelt ideale Lebensräume. Viele seltene
Vogelarten wie See-, Fisch- und Schreiadler, Kranich,
Schwarzstorch, Gelbspötter, Zwergfliegenschnäpper,
Sperbergrasmücke, Ortolan, zahlreiche Wasservögel aber
auch eine hohe Vielfalt von Orchideenarten sind hier
anzutreffen. Wer schon immer mal den Unterschied zwischen
dem Gesang der Nachtigall und des Sprosser in der Natur
vergleichen wollte hat bei dieser Reise gute Chancen dies
zu erleben. |
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Seeadler
& Möwe |
Schafstelze |
Schwarzkehlchen |
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Von der
über 1000jährigen kulturellen Geschichte Mecklenburgs
werden wir auch die eigentümlichen Bauten der
Backsteingotik, Schlösser, Windmühlen, reetgedeckte
Bauernhäuser sowie beeindruckende Alleen bestaunen können,
die auch als wertvolle Lebensräume für Pflanzen und Tiere
eine wichtige Rolle spielen. Ein Ausflug zu den ältesten
Eichen Deutschlands, nach Ivenack, ist ebenfalls im
Programm. Das dickste Exemplar hat immerhin einen Umfang
von 11m und soll nach Schätzungen ca.1200 Jahre alt sein.
Auf dem Hinweg besuchen wir auch das einzigartige
Großtrappen- Schutzgebiet im Havelland mit
Aussichtsplattform und werden in der dortigen
Naturschutzstation über die neuste Populationsentwicklung
der äußerst seltenen und hoch bedrohten Großvögel
informiert. |
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Sperbergrasmücke |
Großtrappe |
Ortolan |
Fotos: L.Haut |
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Foto: H.Geitner |
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Die
naturkundliche Studienreise findet vom
Dienstag Abend den
9.5. bis
Sonntag den 14. Mai 2023 statt. Der
Reisepreis
beträgt 495.-€/Person
im Doppelzimmer (Einzelzimmer: 580.-€).
Im Reisepreis
enthalten: Fahrt im modernem Reisebus mit WC, ab
Bad Schönborn, Übernachtungen im komfortabel
eingerichteten, familiengeführten Hotel an der Müritz,
Frühstücksbuffet, Mittagspicknick, Abendbuffet, alle
Eintrittsgebühren (die Naturschutzgebiete sind nur mit
einem örtlichen Nationalparkführer zu betreten),
Busfahrten vor Ort, Bootsfahrt und alle ornithologische,
botanische
Führungen. |
Die
Überweisung des Reisepreises auf das Reisekonto des VDW:
IBAN: DE 55 6606 2366
0006 4237 10, BIC: GENODE 61DET bei der
Raiffeisenbank Hardt
Bruhrain ist gleichzeitig Ihre
Anmeldung. Die Bestätigung mit
einem ausführlichen Programm geht Ihnen danach zu. |
Anmeldeschluss ist
der 10. Februar 2023. Eine frühere Anmeldung wird
jedoch empfohlen. Nähere Auskünfte können vorab bei
Herbert Geitner, Tel.: 07253 7433 eingeholt werden. |
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Rückblick auf
die Landesverbandstagung 2022 in Villingen |
Nachdem
die eingeplanten JHV 2020 und 2021 wegen der damals
aktuellen Corona- Bestimmungen und der daraus
resultierenden hohen gesetzliche Auflagen für eine
Präsenz- Veranstaltung abgesagt werden mussten konnte die
diesjährige Jahreshauptversammlung in dem originell
eingerichteten Vereinsheim des Verein der Vogelfreunde und
Vogelschutz Villingen und Umgebung am 5. November 2022
statt finden. |
So freuten
sich die ca. 50 teils mit dem Bus angereisten Delegierten
über die anstehende Tagung mit interessanten Vorträgen
sowie auf das freundschaftliche Zusammentreffen und den
inspirierenden Gedankenaustausch. Zunächst stärkten sich
die Mitglieder bei einem zünftigen Mittagessen mit
Schwarzwälder Spätzle, Kesselgulasch und Salatteller. |
Nach der
Begrüßung der Tagungsteilnehmer durch den 1. Vorsitzenden
des Vereins Herrn Joachim Glökler eröffnete der
LV-Vorsitzende Herbert Geitner den offiziellen Teil der
JHV. Besonders begrüßte er das älteste Mitglied im VDWLV
und dem Verein Villingen, den ehemaligen
Kreistagsabgeordneten Herrn Lukas Duffner. Selbst mit
nunmehr 93 Jahren hat er es sich nicht nehmen lassen die
VDW-JHV zu besuchen und sogar ein eindrucksvolles
Kurzreferat zur Umgebungsentwicklung des
Schwarzwaldkreises aus dem Stehgreif zu halten. Auch der
1. Vorsitzende des Deutschen Falkenordens BW, Thomas
Hornung, der aktuell auch Mitglied im VDW- Landesvorstand
ist, wurde ausdrücklich begrüßt. |
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Joachim Glökler |
Herbert Geitner |
Thomas Hornung |
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Fotos:
H.Giraud |
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Bei dem
Gedenken an die in den vergangenen Geschäftsjahren
verstorbenen Mitglieder bat der LV-Vorsitzende die
Anwesenden sich von ihren Plätzen zu erheben. Dabei hob
er besonders Rudi
Rösch, Alfred Thösen, Hans Mohr, Elke Partensky, Uschi
Wegener und Oskar Göbel
hervor.
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Der
anschließende Jahresrückblick viel umfangreich aus da der
Bericht sich auf 3 Geschäftsjahre beziehen musste. Trotz
der turbulenten Zeiten ging das Verbandsgeschehen,
eingeschränkt, weiter. |
Die
folgenden relevanten VDW- Themen wurden dabei angesprochen
wie die vorgesehene Änderung der Mindestanforderungen an
die Haltung und Volierengrößen für Greifvögel und Eulen,
die Futterbeschaffung mit Küken, die besonderen Umstände
bei der Erstellung und Versendung der sogenannten
Wahlprüfsteine, den ex-situ-Artenschutz und den hohen
Stellenwert der VDW- Nachzuchtstatistiken als
existentielle Argumentationshilfen. |
Um trotz
der Corona- Beschränkungen Präsenzveranstaltungen zu
realisieren wurde im Sommer 2020 eine Vorstandssitzung des
VDW- Landesverbandes BW unter freiem Himmel und unter
Einhaltung der Corona- Vorschriften abgehalten. Sie fand
erstmals in Rheinland Pfalz statt. Diese Örtlichkeit wurde
nicht nur im Hinblick auf die Pandemie- Bestimmungen
ausgewählt. Die einzigartig gestaltete Landschaft bot für
alle noch die Möglichkeit, in der Nähe, sowohl die größte
Bienenfresserbrutwand in Süddeutschland als auch den
Lebensraum von Steinschmätzer, Zaunammer, Wiedehopf,
Dorngrasmücke, Bluthänfling und viele weitere Arten zu
besuchen. Am Nachmittag wurden ebenfalls die üblichen
Exkursionsteilnehmer eingeladen. Für das leibliche Wohl
sorgte unser Mitglied Lorenz Haut, der die vorhandenen
Grillstellen benutzte um die Anwesenden vorzüglich und
gekonnt zu verköstigen. Dieses gelungene Treffen wurde
2021+2022 wiederholt. |
Mehrere,
teils erfolgreiche Artenschutzaktionen wurden durchgeführt
bzw. unterstützt für Wiedehopf, Steinkauz, Rebhuhn,
Rauchschwalbe und Brachvogel. |
Ein
massiver Eingriff in die Vogelhaltung, vor allem bei
Vogelparks und Zoos, ist auch die inzwischen
erlassene EU-
Verordnung über invasive, gebietsfremde Arten.
Diese dürfen zukünftig generell nicht mehr gehalten und
schon gar nicht gezüchtet werden, auch nicht unter
Verschluss. Haltungsrelevant sind dabei vor allem der
Heilige Ibis, die Nilgans und der Hirtenmainastar.
Weitere Arten sollen noch folgen. Mit der Bekanntgabe der
bundesweiten Nachzuchtergebnisse des letztjährigen
Geschäftsjahres endete der ausführliche Rückblick des 1.
LV- Vorsitzenden |
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Helga Thösen |
Uwe Wilhelm |
Karl Schiel & Herbert Geitner |
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Fotos:
H.Giraud |
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Von einer
zufriedenstellenden Kassenlage berichtete die
Geschäftsführerin Helga Thösen. Ihr wurde nach dem
Prüfungsbericht und auf Vorschlag der Kassenprüfer Ernst
Bock und Nadine Etzkorn die einstimmige Entlastung
erteilt, verbunden mit einem großen Dank für die tadellose
Buchführung. |
Über die
Erhaltungszuchterfolge des Jahres 2021 informierte Uwe
Wilhelm. Schließlich sind diese Aufzeichnungen eine
besonders wichtige Dokumentation gegenüber Politik und
Öffentlichkeit. |
Zu TOP 6
Anträge war keine Zuschrift verzeichnet. |
Europäische Vogelarten:
Jahr 2019
1. Vogel- u.
Naturfreunde Bad Mingolsheim
2. Herr Christian Franz, Hohberg-Niederschopfheim
Jahr 2020
1. Vogel- u. Naturfreunde Bad
Mingolsheim 2. Herr Günter Breusch, Schorndorf
Jahr 2021 1. Herr Günter Breusch, Schorndorf 2.
Herr Thomas Hornung, Stutensee-Friedrichstal |
Außereuropäische Vogelarten:
Jahr 2019
1.
Gerhard Stähle, Jettingen 2. Artenschutzvereinigung
Bietigheim-Bissingen
Jahr 2020 1. Vogelpark
Viernheim 2. Klaus Heeger, Ubstadt- Weiher
Jahr 2021 1. Klaus Heeger, Ubstadt- Weiher 2.
Vogelschutz- und Zuchtverein Gaggenau-Ottenau und Umgebung
e.V. |
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Für die
anschließenden Neuwahlen wurde Heinz Schremp als
Wahlleiter vorgeschlagen und einstimmig gewählt. Nach
Dankesworten über die zielführenden Arbeiten der
bisherigen Gesamtvorstandschaft schlug er die Entlastung
vor, die einstimmig von der Versammlung angenommen wurde. |
Die
Neuwahlen brachten folgende einstimmige Ergebnisse: 1.
Vorstand: Herbert Geitner 2. Vorstand: Helmut
Christ Geschäftsführerin und Kassier: Helga Thösen. |
Als
Beisitzer wurden einstimmig wiedergewählt: Ralf Körner,
Lothar Rösch, Uwe Wilhelm. Erfreulicherweise konnten 4
neue Vorstandsmitglieder hinzugewonnen werden. So wurden
von der Versammlung neu für die Vorstandschaft
vorgeschlagen und einstimmig gewählt: Nadine Etzkorn
Karlsruhe, Petra Bentner Gaggenau, Michael Dossinger
Oberhausen, Christian Mächtel Bad Schönborn. Ebenfalls
einstimmig wurden als Kassenprüfer Jutta Millgram und Elsa
Haist gewählt. Alle Vorstandsmitglieder nahmen die
jeweilige Wahl an. Roland Schunter und Thomas Hornung sind
aus eigenem Wunsch ausgeschieden. |
Unter TOP
Verschiedenes berichtete der 1. Vorsitzende noch über die
gerade 2 Wochen vorangegangene Exkursionsfahrt zum
Kranichzug an die Ostsee und dem damit verbundenen Besuch
des eindrucksvollen Vogelparks Marlow. Danach fand noch
eine Abstimmung über das Ziel der nächsten
ornithologischen Studienreise im Jahr 2023 statt. Nach
verschiedenen Vorschlägen und Diskussion stimmten die
Delegierten, mit deutlichem Abstand, für die bereits 2020
eingeplante und damals stornierte Exkursionsfahrt an die
Müritz. |
In seinem
Schlusswort bedankte sich der LV- Vorsitzende nochmals bei
allen Vorstandsmitgliedern für die konstruktive
Unterstützung im vergangenen Geschäftsjahr. Der
Geschäftsführerin Helga Thösen überreichte er eine bunt
geschmückte Blumenschale, als kleines Dankeschön, für ihre
zuverlässige und umfangreiche Mitarbeit. |
Mit einem
besonderen Dank an die beiden scheidenden
Vorstandsmitglieder Roland Schunter und Thomas Hornung für
ihren aktiven Beitrag zum Verbandsgeschehen überreichte
H. Geitner dem anwesenden Thomas Hornung eine handbemalte
Flasche mit geistigem Inhalt. |
Ein
herzliches Dankeschön sprach er dem Verein der
Vogelfreunde u. Vogelschutz e.V. Villingen und Umgebung,
mit dem 1. Vorsitzenden Joachim Glökler und seiner
Mannschaft, für die hervorragende Bewirtung und örtliche
Organisation der diesjährigen Jahreshauptversammlung aus.
Wer nicht bereits schon die sehenswerte Außenanlage des
Vereins oder auch die beachtliche Ausstellung der
Handwerkskunst der Vereinsmitglieder besichtigt hatte, dem
wurde empfohlen, dies noch nachzuholen. Nach einigen
kleineren Diskussionspunkten konnte H. Geitner den
offiziellen Teil der Jahreshauptversammlung beenden. |
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Herbert
Geitner & Ellen Classen |
Ralf
Classen |
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In den
folgenden Bildvorträgen berichteten
Ellen und Ralf
Classen über ihre vielfältigen Tätigkeiten in der
Vogel- Auffangstation sowie über einen nachhaltigen
Insektenschutz als Wespenbeauftragte. Dabei zeigten sie
zahlreiche Beispiele für eine praxisnahe Hilfe sowohl für
die Vogelwelt als auch im erfolgreichen Insektenschutz.
Nach zahlreichen Fachfragen zu den aktuellen Themen, die
kompetent beantwortet wurden, überreichte H. Geitner den
Referenten, als kleine Anerkennung, die originelle VDW-
Vogeluhr. |
Mit dem
anschließenden Kaffee sowie erlesenem Kuchenbuffet endete
die ereignisreiche und harmonisch verlaufene
Jahreshauptversammlung. |
Wir bitten
weiterhin um aktive Mitarbeit sowie um zahlreiche
Teilnahme an den Veranstaltungen und freuen uns auf das
Wiedersehen. |
Für die
gute und konstruktive Zusammenarbeit in den vergangenen
Jahren bedanken wir uns herzlich und wünschen Ihnen und
Ihren Angehörigen eine frohe, segensreiche Weihnachtszeit,
besinnliche Feiertage und zum Jahreswechsel ein
erfolgreiches, glückliches und vor allem gesundes Neues
Jahr 2023. |
Herbert
Geitner, 1.Vorsitzender
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Helga Thösen,
Geschäftsführerin |
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Exkursionsfahrt zum Kranichzug an die Ostsee vom 21. bis
24.Oktober 2022 |
Reisebericht von Nadine Etzkorn |
(hier klicken) |
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Ornithologische
Studienreisen - Reiseberichte von Manfred Lohrmann |
Griechenland
2012
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Portugal 2016 |
Texel 2013 |
Camargue 2017 |
Polen 2014 |
Neusiedler See / Ungarn 2018 |
Rügen 2015 |
Bulgarien 2019 |
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Auffällige gefiederte Bewohner in Bad
Schönborn |
Seit zwei Jahren hat sich eine völlig neue
Brutvogelart in Bad Schönborn angesiedelt,
die Saatkrähe. Diese war in der
Vergangenheit zwar regelmäßig als
Wintergast bei uns anzutreffen, gebrütet
hat sie aber weder in Bad Schönborn noch
in unserer näheren Umgebung. Inzwischen
brütet die Saatkrähe an drei Stellen im
Ortsteil Mingolsheim. Platanen, als
robuste Straßenbegleitbäume oftmals
angepflanzt, werden für die Brutkolonien
dieser Vögel offenbar weit bevorzugt -
nicht nur in Bad Schönborn. Selbst mitten
in Städten benutzen die Saatkrähen
meistens diese Baumart. |
Während der emsigen Bautätigkeiten der
Gefiederten bei der Ampelkreuzung
entdeckten die örtlichen Ornithologen
gleiche Bemühungen auf den Platanen an der
B3, vor dem Anwesen des dortigen
Autohauses, sowie auf der
gegenüberliegenden Straßenseite. Bereits
Anfang April hatten die eifrigen Erbauer
hier schon 15 Nester errichtet, die
inzwischen sogar auf 17 erhöht wurden.
Aber selbst jetzt waren die diesjährigen
Bauarbeiten noch nicht abgeschlossen. Wie
als Ironie für die staunenden
Vogelbeobachter der Vogel- und
Naturfreunde, haben die schwarzen Gesellen
Mitte April noch 3 Nester auf den Platanen
bei der ORNIKA-Halle errichtet. |
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Altvogel mit markanter grauer Haut an der
Schnabelbasis (Bild: HG) |
Saatkrähe mit Nistmaterial (Bild: HG) |
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Nach dem Ausfliegen bleibt die Familie
zusammen und ist mit weiteren Artgenossen
in den Feldern der Umgebung anzutreffen,
auf denen sie geeignete Nahrung wie
Engerlinge, Maikäfer, Würmer, Mäuse,
Schnecken und auch keimende Feldfrüchte
suchen. Nicht nur in unserer Gemeinde
sondern auch in weiteren Ortschaften
unserer Gegend haben sich in den letzten
Jahren Brutkolonien der Saatkrähen
gebildet, wie z.B. in Wiesental und auch
in Hambrücken. Sie haben 1 Brut im Jahr,
mit 4-5 Eier. Nach ca. 3 Wochen Brutzeit
bleiben die Jungvögel noch ca. 5 Wochen im
Nest. Die lautstarken Vögel und der
anfallende Kot können allerdings zu
unerfreulichen Konflikten bei der
menschlichen Nachbarschaft führen. Obwohl
die Stimme der Saatkrähen kaum als Gesang
bezeichnet werden kann, zählt diese Art zu
den Singvögeln und zu den besonders
geschützten Vogelarten. |
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Saatkrähenkolonie in
der Bruchsaler Straße (Bild: HG)
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Saatkrähen im Flug
(Bild: HG)
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In jedem Spätjahr sieht man größere
Schwärme von Rabenvögel auf unseren
Feldern und Wiesen. Dies sind größtenteils
Saatkrähen, die aus Nord- und Osteuropa
südlich ziehen und bei uns überwintern. Im
zeitigen Frühjahr lösen sich die Schwärme
auf. Vermischt ist die Vogelschar oft mit
Dohlen und Rabenkrähen. Alle wirken fast
gleich dunkel bis schwarz. Die Dohle ist
durch ihre deutlich kleinere Gestalt noch
relativ leicht zu erkennen. Zur
Unterscheidung der beiden anderen Arten
muss man schon etwas genauer hinsehen. Die
Saatkrähe ist nämlich annähernd gleich
groß wie die Rabenkrähe. Am Besten kann
man sie durch den schlankeren, weniger
gebogenen Schnabel unterscheiden, der
rings um die Schnabelwurzel bei den
älteren Vögeln einen deutlichen hellgrauen
„Grind“ erkennen lässt. Bei den Jungvögeln
fehlt dieses Merkmal noch und verhornt
erst mit der Zeit. Auch am Brutverhalten
kann man die Saatkrähe von der Rabenkrähe
unterscheiden. So werden die Nester der
Rabenkrähe immer in einem erheblichen
Abstand zu weiteren Nestern der eigenen
Art gebaut. Die Nester der Saatkrähe sind
dagegen fast immer in mehr oder weniger
umfangreichen Kolonien errichtet –
zahlreiche Nester oftmals dicht
beieinander, auf dem gleichen Baum. Wir
werden mit großer Spannung die weitere
Entwicklung der Saatkrähenpopulation
verfolgen und auch darüber berichten.
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Vogel- und Naturfreunde Bad Mingolsheim
e.V. |
Herbert Geitner |
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Vogel-und Naturfreunde Bad Mingolsheim
e.V. |
Die
Rückkehr des Wiedehopfs nach Bad Schönborn
Der Wiedehopf zählt zu den
bekanntesten heimischen Vogelarten. Durch
seine schmetterlingsartige Flugweise, die
kontrastreiche Färbung, den langen
gebogenen Schnabel, seine bei Erregung
fächerförmig aufgerichtete Federhaube
sowie den weithin hörbaren Ruf, der sich
wie „hup-hup-hup" anhört, ist er eine sehr
auffällige Erscheinung. Doch in der Nähe
seiner Brutstätte lebt er sehr heimlich
und lässt sich hier kaum beobachten. Durch
unterschiedlichste Ursachen stand er in
ganz Deutschland am Rande der Ausrottung
und ist daher auf der „Roten Liste"
aufgeführt. Bei uns in Bad Schönborn wurde
seit über 60 Jahren keine Brut mehr
festgestellt. Dies hat sich in diesem Jahr
erfreulicherweise geändert. Unserem Verein
wurden schon im zeitigen Frühjahr
Sichtungen gemeldet. Die erste Nachricht
erreichte uns Mitte April. Ein rufender
Wiedehopf wurde zwischen Kislau und Kronau
gehört, beobachtet und fotografiert.
Spontan wurde hier gleich ein
Wiedehopfbrutkasten von Mitgliedern des
VDW angebracht. Weitere Beobachtungen
kamen aus den Weinbergen von Langenbrücken
und Mingolsheim. Außerdem wurden von
Bewohnern rund um den Wasserturm in
Langenbrücken mehrere Sichtungen gemeldet.
Meldungen kamen auch von „In den Erlen"
beim Bahnhof Mingolsheim. |
Eine
Zeitlang hatte es dann den Anschein, als
seien die Wiedehopfe wieder verschwunden.
Erst Mitte Mai hat ein Einwohner unseren
Vorsitzenden Bertold Stahl angerufen: In
einem Garten in Mingolsheim wurde ein
Wiedehopf bei der Futtersuche beobachtet.
Die Brutstätte konnte lokalisiert werden.
Einen alten, ausgehöhlten Obstbaum hatten
die seltenen Gäste in Bad Schönborn sich
zur Brutstätte ausgewählt. Um die
gefährdete Vogelart nicht zu stören,
wurden aus großer Entfernung und aus dem
Auto als "Tarnzelt" zahlreiche Belegfotos
gemacht. Dabei hatte der Fotograf das
große Glück einen Jungvogel bei seinem
Jungfernflug direkt zu beobachten. Kaum
hatte er die Bruthöhle verlassen, tauchte
der nächste Jungvogel auf und betrachtete
argwöhnisch die vor ihm liegende noch
fremde Umgebung. Doch der nächste Anflug
des Altvogels, mit Futter im Schnabel,
ließ ihn nach der Futter Übergabe zurück
in seine Kinderstube verschwinden. Wie
viele Jungvögel es genau waren, konnte
nicht eindeutig festgestellt werden. In
der Regel haben die Wiedehopfe 5—7 Eier,
es können aber auch bis zu 9 sein. Nach
dem Ausfliegen wurden dem Verein
zahlreiche weitere Sichtungen des
Wiedehopfs sowohl in Mingolsheim als auch
in Langenbrücken gemeldet. Im
Paul-Hindemith-Ring wurden gleich 3
Wiedehopfe auf dem Dach eines Wohnhauses
gesichtet.
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Foto:Lorenz Haut |
Foto:Dieter Debatin |
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Foto:Dieter Debatin |
Foto:Lorenz Haut |
Mit seinem gebogenen, dünnen Schnabel
sucht er durch Stochern im Boden gerne auf
kurzrasigen Flächen nach Engerlingen,
Maulwurfsgrillen, Würmern und Larven, aber auch an
der Oberfläche nach Käfern und anderen Insekten.
Es ist erfreulich, dass die Bevölkerung Bad
Schönborns sich sehr für den Wiedehopf
interessiert. Das bezeugen über 20 Meldungen, die
bei uns eingegangen sind. So hat ein 85-jähriger
Vogelfreund seine Freude darüber zum Ausdruck
gebracht, dass es eines der schönsten
Naturerlebnisse war als er jetzt, außerhalb der
ORNIKA, in seinem Garten den ersten freilebenden
Wiedehopf in seinem Leben gesehen hat. Wir
bedanken uns an dieser Stelle bei allen Personen,
die uns ihre Beobachtungen mitgeteilt haben. Es
zeigt sich bei der Wiederbesiedlung deutlich, wie
wichtig die Pflege und der Erhalt der
Streuobstwiesen mit den alten Obstbäumen ist. Sie
sind nicht nur wertvoller Lebensraum für seltene
Tierarten, sondern auch landschaftsprägend für
unseren Kurort. Der Besitzerin des aktuellen
Brutbaumes hat unser Verein ein Dankschreiben mit
Bild und Urkunde überreicht. Wir freuen uns über
die erfolgreiche Brut und Aufzucht des Wiedehopfs
in Bad Schönborn und hoffen auf weiteren Nachwuchs
im nächsten Jahr. Da der Wiedehopf gerne
Nisthilfen nutzt, wollen wir ihn durch eine
Nistkastenaktion im kommenden Jahr bei der
weiteren Ansiedlung in unserer Heimatgemeinde
unterstützen.
Die Vorstandschaft |
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Vogelpark Viernheim: Papageienhaus offiziell eingeweiht |
Nach rund drei Jahren Bauzeit ist es endlich geschafft,
das Papageienhaus im Vogelpark ist fertig. Nach dem
symbolischen Spatenstich zu Beginn der Bauarbeiten am 7.
Oktober 2015 fand am Samstag, 3. November 2018 die
offizielle Einweihung statt. Zahlreiche Wegbegleiter des
Vogelparks konnten zur Einweihung begrüßt werden. Der
Vogelpark ist einer der wenigen Anziehungspunkte in
Viernheim. Der Park liegt am Rande des Erholungswaldes
neben dem Waldstadion und ist ein beliebtes Ausflugsziel
für Jung und Alt. Aus Viernheim und der Nachbarschaft
finden sich, besonders im Sommer, zahlreiche Besucher ein.
Der erste Vorsitzende des Vogelparks Dirk Faltermann, MdB
Dr. Meister, Landrat Christian Engelhardt, Bürgermeister
Matthias Baaß, Herbert Geitner (Landesverbandsvorsitzender
des Verbands Deutscher Waldvogelpfleger und Vogelschützer),
Michael Lautenschläger (Verband Gemeinnütziger Vogel- und
Tierparks) und Anja Kirchner (Bürgerstiftung Viernheim)
hielten kurze Reden zur Einweihung. „Wir haben es
geschafft“, „Schneller eröffnet als der Berliner
Flughafen“, „Was lange währt, ist jetzt sehr gut
geworden“, „Wir sind stolz und freuen uns, dass wir nach
unermüdlichem Einsatz unserer ehrenamtlichen Helfer das
neue Papageienhaus nun offiziell eröffnen können“, das
waren nur einige der Sätze der Redner, die bei der
Eröffnung gefallen sind. Der Dank galt vor allem allen
beteiligten Helfern und Spendern wie zum Beispiel der
Bürgerstiftung Viernheim, 1. Badmintonclub Viernheim,
Frauenchor 1947 Viernheim, Vogelliebhaber ’78, den
Einzelspendern und vielen weiteren mehr. Ohne ihren großen
Einsatz wäre der Bau nicht möglich Die Helfer Thomas
Will, Olaf Gambke, Christian Baron, Sebastian Dietz und
Hubert Mandel konnten sich über ein Präsent für ihre große
Mithilfe freuen. Ernst Dietz, der währen der Bauphase
verstorben ist, wurde mit einer Gedenktafel am
Papageienhaus für seine unermüdliche und tatkräftige Hilfe
beim Bau des Papageienhauses gedacht. |
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Das Papageienhaus |
Eigentlich sollte der Neubau schon Ende 2013 entstehen.
Doch damals wurde festgestellt, dass es seit Bestehen des
Vogelparks keinen offiziellen Bebauungsplan gibt. Deshalb
mussten erst die baurechtlichen Voraussetzungen geschaffen
werden. Nach rund 5 Jahren Planungen ist die Anlage nun
fertiggestellt worden. Die Bewohner fühlen sich wohl in
der neuen Käfiganlage, nur die Außenanlagen werden noch
zögerlich benutzt. Der Bauplan wurde von Reinhold Hotz
kostenlos erstellt. Die damals geplanten Baukosten von
ursprünglich 65.000,- Euro wurden erheblich überschritten.
Durch Personalmangel sind diese auf rund 103.000,- Euro
gestiegen. Davon wurden 78.000,- Euro aus Spenden
abgedeckt. Für den Rest wurde ein Kredit aufgenommen, der
zum Teil schon abbezahlt ist. |
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Betr. Rundschreiben
Zukünftige Rundschreiben und Informationen an unsere
Mitglieder können wir
schneller auch per E-Mail zukommen lassen. Bitte dazu
Ihre E- Mail- Adresse an die Geschäftstelle des
Landesverbandes: helgat (at) trier-tip.de senden. |
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DNA
Geschlechtsbestimmung
Eine erfreuliche Nachricht für alle aktiven
Züchter. Der VDW konnte mit dem Unternehmen
"Tauros Diagnostik GbR" eine Sondervereinbarung
treffen. Dabei wurde für die DNA Geschlechtsbestimmung aus
Federn, für VDW- Mitglieder, ein Sonderpreis von 10,99 €
je Federanalyse vereinbart. Dieser Sonderpreis gilt auch
schon bei einer Feder. Voraussetzung dafür ist bei der
Bestellung ein Hinweis auf die VDW- Mitgliedschaft sowie
die Angabe der VDW- Züchter- Nr. Diese ist auf dem
Aufkleber unserer Mitgliederzeitschrift „Europäische
Vogelwelt“ vermerkt. Bei Mitgliedsvereinen muss die VDW-
Vereinsnummer angegeben werden. Die Mitgliedsnummern
liegen dem Unternehmen vor.
Anschrift: Tauros
Diagnostik, GbR Niederwall 5, 33602 Bielefeld
(siehe auch die Werbeanzeige in unserer
Verbandszeitschrift Heft 4/2015 Seite 111).
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