Landesverband Baden-Württemberg e.V.
1.Vorsitzender: Herbert Geitner, Monestr.25, 76669 Bad-Schönborn
  Tel.: 07253- 7433
  Email: h.geitner (at) web.de
Geschäftsführerin: Helga Thösen, Am Hambuch3, 54472 Longkamp
  Tel.: 06531- 7785
  Email: helgathoesen (at) web.de

VDW – Rundschreiben November 2022
Ornithologische Exkursion, im Mai 2023, an die Müritz  
Liebe Mitglieder,
nachdem wir unsere fest gebuchte Exkursion an die Müritz für 2020 wegen der Corona- Pandemie absagen mussten, haben wir in unserer JHV in Villingen beschlossen diese Studienreise nun 2023 durchzuführen.
Als Land der 1000 Seen wird die Mecklenburgische Seenplatte oftmals bezeichnet. Dies ist jedoch noch eine Untertreibung, denn tatsächlich sind es sogar über 1100 natürliche Seen die diese gewässerreiche Landschaft aufweist. Inmitten des Gebietes liegt die Müritz, der größte Binnensee in der Bundesrepublik. Der Müritz Nationalpark umfasst eine Fläche von 320 km² und ist gleichzeitig Natura 2000-Gebiet
 
Bekassine Zwergtaucher Fischadler
 
Diese äußerst vielgestaltige Kultur- und Naturlandschaft mit Seen, Sümpfen, Mooren, ausgedehnten Niederungen und naturbelassenen Wäldern bietet einer artenreichen Pflanzen- und Tierwelt ideale Lebensräume. Viele seltene Vogelarten wie See-, Fisch- und Schreiadler, Kranich, Schwarzstorch, Gelbspötter, Zwergfliegenschnäpper, Sperbergrasmücke, Ortolan, zahlreiche Wasservögel aber auch eine hohe Vielfalt von  Orchideenarten sind hier anzutreffen. Wer schon immer mal den Unterschied zwischen dem Gesang der Nachtigall und des Sprosser in der Natur vergleichen wollte hat bei dieser Reise gute Chancen dies zu erleben.
Seeadler & Möwe Schafstelze Schwarzkehlchen
 
Von der über 1000jährigen kulturellen Geschichte Mecklenburgs werden wir auch die eigentümlichen Bauten der Backsteingotik, Schlösser, Windmühlen, reetgedeckte Bauernhäuser sowie beeindruckende Alleen bestaunen können, die auch als wertvolle Lebensräume für Pflanzen und Tiere eine wichtige Rolle spielen. Ein Ausflug zu den ältesten Eichen Deutschlands, nach Ivenack, ist ebenfalls im Programm. Das dickste Exemplar hat immerhin einen Umfang von 11m und soll nach Schätzungen ca.1200 Jahre alt sein. Auf dem Hinweg besuchen wir auch das einzigartige Großtrappen- Schutzgebiet im Havelland mit Aussichtsplattform und werden in der dortigen Naturschutzstation über die neuste Populationsentwicklung der äußerst seltenen und hoch bedrohten Großvögel informiert.
Sperbergrasmücke Großtrappe Ortolan
Fotos: L.Haut   Foto: H.Geitner
 
Die naturkundliche Studienreise findet vom Dienstag Abend den 9.5. bis Sonntag den 14. Mai 2023 statt. Der Reisepreis beträgt 495.-€/Person im Doppelzimmer (Einzelzimmer: 580.-€). Im Reisepreis enthalten: Fahrt im modernem Reisebus mit WC, ab Bad Schönborn, Übernachtungen im komfortabel eingerichteten, familiengeführten Hotel an der Müritz, Frühstücksbuffet, Mittagspicknick, Abendbuffet, alle Eintrittsgebühren (die Naturschutzgebiete sind nur mit einem örtlichen Nationalparkführer zu betreten), Busfahrten vor Ort, Bootsfahrt und alle ornithologische, botanische Führungen.                                                           
Die Überweisung des Reisepreises auf das Reisekonto des VDW:   IBAN: DE 55 6606 2366 0006 4237 10,  BIC: GENODE 61DET bei der Raiffeisenbank Hardt Bruhrain ist gleichzeitig Ihre  Anmeldung.                       
Die Bestätigung mit einem ausführlichen Programm geht Ihnen danach zu.
Anmeldeschluss ist der 10. Februar 2023. Eine frühere Anmeldung wird jedoch empfohlen. Nähere Auskünfte können vorab bei Herbert Geitner, Tel.: 07253  7433 eingeholt werden.

Rückblick auf die Landesverbandstagung 2022 in Villingen
Nachdem die eingeplanten JHV 2020 und 2021 wegen der damals aktuellen Corona- Bestimmungen und der daraus resultierenden hohen gesetzliche Auflagen für eine Präsenz- Veranstaltung abgesagt werden mussten konnte die diesjährige Jahreshauptversammlung in dem originell eingerichteten Vereinsheim des Verein der Vogelfreunde und Vogelschutz Villingen und Umgebung am 5. November 2022 statt finden.
So freuten sich die ca. 50 teils mit dem Bus angereisten Delegierten über die anstehende Tagung mit interessanten Vorträgen sowie auf das freundschaftliche Zusammentreffen und den inspirierenden Gedankenaustausch. Zunächst stärkten sich die Mitglieder bei einem zünftigen Mittagessen mit Schwarzwälder Spätzle, Kesselgulasch und Salatteller.
Nach der Begrüßung der Tagungsteilnehmer durch den 1. Vorsitzenden des Vereins Herrn Joachim Glökler eröffnete der LV-Vorsitzende Herbert Geitner den offiziellen Teil der JHV. Besonders begrüßte er das älteste Mitglied im VDWLV und dem Verein Villingen, den ehemaligen Kreistagsabgeordneten Herrn Lukas Duffner. Selbst mit nunmehr 93 Jahren hat er es sich nicht nehmen lassen die VDW-JHV zu besuchen und sogar ein eindrucksvolles Kurzreferat zur Umgebungsentwicklung des Schwarzwaldkreises aus dem Stehgreif zu halten. Auch der 1. Vorsitzende des Deutschen Falkenordens BW, Thomas Hornung, der aktuell auch Mitglied im VDW- Landesvorstand ist, wurde ausdrücklich begrüßt.
 
Joachim Glökler Herbert Geitner Thomas Hornung
    Fotos: H.Giraud
     
Bei dem Gedenken an die in den vergangenen Geschäftsjahren verstorbenen Mitglieder bat der LV-Vorsitzende  die Anwesenden sich von ihren Plätzen zu erheben. Dabei hob er  besonders Rudi Rösch, Alfred Thösen, Hans Mohr, Elke Partensky, Uschi Wegener und Oskar Göbel hervor.                                                           
Der anschließende Jahresrückblick viel umfangreich aus da der Bericht sich auf 3 Geschäftsjahre beziehen musste. Trotz der turbulenten Zeiten ging das Verbandsgeschehen, eingeschränkt, weiter.
Die folgenden relevanten VDW- Themen wurden dabei angesprochen wie die vorgesehene Änderung der Mindestanforderungen an die Haltung und Volierengrößen für Greifvögel und Eulen, die Futterbeschaffung mit Küken, die besonderen Umstände bei der Erstellung und Versendung der sogenannten Wahlprüfsteine, den ex-situ-Artenschutz und den hohen Stellenwert der VDW- Nachzuchtstatistiken als existentielle Argumentationshilfen.
Um trotz der Corona- Beschränkungen Präsenzveranstaltungen zu realisieren wurde im Sommer 2020 eine Vorstandssitzung des VDW- Landesverbandes BW unter freiem Himmel und unter Einhaltung der Corona- Vorschriften abgehalten. Sie fand erstmals in Rheinland Pfalz statt. Diese Örtlichkeit wurde nicht nur im Hinblick auf die Pandemie- Bestimmungen ausgewählt. Die einzigartig gestaltete Landschaft bot für alle noch die Möglichkeit, in der Nähe, sowohl die größte Bienenfresserbrutwand in Süddeutschland als auch den Lebensraum von Steinschmätzer, Zaunammer, Wiedehopf, Dorngrasmücke, Bluthänfling und viele weitere Arten zu besuchen. Am Nachmittag wurden ebenfalls die üblichen Exkursionsteilnehmer eingeladen. Für das leibliche Wohl sorgte unser Mitglied Lorenz Haut, der die vorhandenen Grillstellen benutzte um die Anwesenden vorzüglich und gekonnt zu verköstigen. Dieses gelungene Treffen wurde 2021+2022 wiederholt.
Mehrere, teils erfolgreiche Artenschutzaktionen wurden durchgeführt bzw. unterstützt für Wiedehopf, Steinkauz, Rebhuhn, Rauchschwalbe und Brachvogel.  
Ein massiver Eingriff in die Vogelhaltung, vor allem bei Vogelparks und Zoos, ist auch die inzwischen erlassene EU- Verordnung über invasive, gebietsfremde Arten. Diese dürfen zukünftig generell nicht mehr gehalten und schon gar nicht gezüchtet werden, auch nicht unter Verschluss. Haltungsrelevant sind dabei vor allem der Heilige Ibis, die Nilgans und der Hirtenmainastar.  Weitere Arten sollen noch folgen.  Mit der Bekanntgabe der bundesweiten Nachzuchtergebnisse des letztjährigen Geschäftsjahres endete der ausführliche Rückblick des 1. LV- Vorsitzenden
 
Helga Thösen Uwe Wilhelm Karl Schiel & Herbert Geitner
    Fotos: H.Giraud
 
Von einer zufriedenstellenden Kassenlage berichtete die Geschäftsführerin Helga Thösen. Ihr wurde nach dem Prüfungsbericht und auf Vorschlag der Kassenprüfer Ernst Bock und Nadine Etzkorn die einstimmige Entlastung erteilt, verbunden mit einem großen Dank für die tadellose Buchführung.
Über die Erhaltungszuchterfolge des Jahres 2021 informierte Uwe Wilhelm. Schließlich sind diese Aufzeichnungen eine besonders wichtige Dokumentation gegenüber Politik und Öffentlichkeit.
Zu TOP 6 Anträge war keine Zuschrift verzeichnet.
Europäische Vogelarten:
Jahr 2019

1.   Vogel- u. Naturfreunde Bad Mingolsheim
2.   Herr Christian Franz, Hohberg-Niederschopfheim
Jahr 2020
1.   Vogel- u. Naturfreunde Bad Mingolsheim
2.   Herr Günter Breusch, Schorndorf 
Jahr 2021
1.   Herr Günter Breusch, Schorndorf
2.   Herr Thomas Hornung, Stutensee-Friedrichstal
Außereuropäische Vogelarten:
Jahr 2019

1.   Gerhard Stähle, Jettingen
2.   Artenschutzvereinigung Bietigheim-Bissingen
Jahr 2020
1.   Vogelpark Viernheim
2.   Klaus Heeger, Ubstadt- Weiher
Jahr 2021
1.   Klaus Heeger, Ubstadt- Weiher
2.   Vogelschutz- und Zuchtverein Gaggenau-Ottenau und Umgebung e.V.
 
Für die anschließenden Neuwahlen wurde Heinz Schremp als Wahlleiter vorgeschlagen und einstimmig gewählt. Nach Dankesworten über die zielführenden Arbeiten der bisherigen Gesamtvorstandschaft schlug er die Entlastung vor, die einstimmig von der Versammlung angenommen wurde.
Die Neuwahlen brachten folgende einstimmige Ergebnisse:
1. Vorstand:    Herbert Geitner
2. Vorstand:    Helmut Christ
Geschäftsführerin und Kassier: Helga Thösen.
Als Beisitzer wurden einstimmig wiedergewählt: Ralf Körner, Lothar Rösch, Uwe Wilhelm. Erfreulicherweise konnten 4 neue Vorstandsmitglieder hinzugewonnen werden. So wurden von der Versammlung neu für die Vorstandschaft vorgeschlagen und einstimmig gewählt: Nadine Etzkorn Karlsruhe, Petra Bentner Gaggenau, Michael Dossinger Oberhausen, Christian Mächtel Bad Schönborn. Ebenfalls einstimmig wurden als Kassenprüfer Jutta Millgram und Elsa Haist gewählt.  Alle Vorstandsmitglieder nahmen die jeweilige Wahl an. Roland Schunter und Thomas Hornung sind aus eigenem Wunsch ausgeschieden.   
Unter TOP Verschiedenes berichtete der 1. Vorsitzende noch über die gerade 2 Wochen vorangegangene Exkursionsfahrt zum Kranichzug an die Ostsee und dem damit verbundenen Besuch des eindrucksvollen Vogelparks Marlow. Danach fand noch eine Abstimmung über das Ziel der nächsten ornithologischen Studienreise im Jahr 2023 statt. Nach verschiedenen Vorschlägen und Diskussion stimmten die Delegierten, mit deutlichem Abstand, für die bereits 2020 eingeplante und damals stornierte Exkursionsfahrt an die Müritz.     
In seinem Schlusswort bedankte sich der LV- Vorsitzende nochmals bei allen Vorstandsmitgliedern für die konstruktive Unterstützung im vergangenen Geschäftsjahr. Der Geschäftsführerin Helga Thösen überreichte er eine bunt geschmückte Blumenschale, als kleines Dankeschön, für ihre zuverlässige und umfangreiche  Mitarbeit. 
Mit einem besonderen Dank an die beiden scheidenden Vorstandsmitglieder Roland Schunter und Thomas Hornung für ihren aktiven Beitrag zum Verbandsgeschehen  überreichte  H. Geitner dem anwesenden Thomas Hornung eine handbemalte Flasche mit geistigem Inhalt.  
Ein herzliches Dankeschön sprach er dem Verein der Vogelfreunde u. Vogelschutz e.V. Villingen und Umgebung, mit dem 1. Vorsitzenden Joachim Glökler und seiner Mannschaft, für die hervorragende Bewirtung und örtliche Organisation der diesjährigen Jahreshauptversammlung aus. Wer nicht bereits schon die sehenswerte Außenanlage des Vereins oder auch die beachtliche Ausstellung der Handwerkskunst der Vereinsmitglieder besichtigt hatte, dem wurde empfohlen, dies noch nachzuholen. Nach einigen kleineren Diskussionspunkten konnte H. Geitner den offiziellen Teil der Jahreshauptversammlung beenden.
 
Herbert Geitner & Ellen Classen Ralf Classen
 
In den folgenden Bildvorträgen berichteten Ellen und Ralf Classen über ihre vielfältigen Tätigkeiten in der Vogel- Auffangstation sowie über einen nachhaltigen Insektenschutz als Wespenbeauftragte. Dabei zeigten sie zahlreiche Beispiele für eine praxisnahe Hilfe sowohl für die Vogelwelt als auch im erfolgreichen Insektenschutz.  Nach zahlreichen Fachfragen zu den aktuellen Themen, die kompetent beantwortet wurden, überreichte H. Geitner den Referenten, als kleine Anerkennung, die originelle VDW- Vogeluhr.
Mit dem anschließenden Kaffee sowie erlesenem Kuchenbuffet endete die ereignisreiche und harmonisch verlaufene Jahreshauptversammlung.  
Wir bitten weiterhin um aktive Mitarbeit sowie um zahlreiche Teilnahme an den Veranstaltungen und freuen uns auf das Wiedersehen.   
Für die gute und konstruktive Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren bedanken wir uns herzlich und wünschen Ihnen und Ihren Angehörigen eine frohe, segensreiche Weihnachtszeit, besinnliche Feiertage und zum Jahreswechsel ein erfolgreiches, glückliches und vor allem gesundes Neues Jahr 2023.   
Herbert Geitner, 1.Vorsitzender                                          
Helga Thösen, Geschäftsführerin   

Exkursionsfahrt zum Kranichzug an die Ostsee vom 21. bis 24.Oktober 2022
Reisebericht von Nadine Etzkorn
(hier klicken)

Ornithologische Studienreisen - Reiseberichte von Manfred Lohrmann
Griechenland 2012
Portugal 2016
Texel 2013 Camargue 2017
Polen 2014 Neusiedler See / Ungarn 2018
Rügen 2015 Bulgarien 2019
   

Vereine
(hier klicken)

Auffällige gefiederte Bewohner in Bad Schönborn 
Seit zwei Jahren hat sich eine völlig neue Brutvogelart in Bad Schönborn angesiedelt, die Saatkrähe. Diese war in der Vergangenheit zwar regelmäßig als Wintergast bei uns anzutreffen, gebrütet hat sie aber weder in Bad Schönborn noch in unserer näheren Umgebung. Inzwischen brütet die Saatkrähe an drei Stellen im Ortsteil Mingolsheim. Platanen, als robuste Straßenbegleitbäume oftmals angepflanzt, werden für die Brutkolonien dieser Vögel offenbar weit bevorzugt - nicht nur in Bad Schönborn. Selbst mitten in Städten benutzen die Saatkrähen meistens diese Baumart.
Während der emsigen Bautätigkeiten der Gefiederten bei der Ampelkreuzung entdeckten die örtlichen Ornithologen gleiche Bemühungen auf den Platanen an der B3, vor dem Anwesen des dortigen Autohauses, sowie auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Bereits Anfang April hatten die eifrigen Erbauer hier schon 15 Nester errichtet, die inzwischen sogar auf 17 erhöht wurden. Aber selbst jetzt waren die diesjährigen Bauarbeiten noch nicht abgeschlossen. Wie als Ironie für die staunenden Vogelbeobachter der Vogel- und Naturfreunde, haben die schwarzen Gesellen Mitte April noch 3 Nester auf den Platanen bei der ORNIKA-Halle errichtet.
 
Altvogel mit markanter grauer Haut an der Schnabelbasis (Bild: HG) Saatkrähe mit Nistmaterial (Bild: HG)
 
Nach dem Ausfliegen bleibt die Familie zusammen und ist mit weiteren Artgenossen in den Feldern der Umgebung anzutreffen, auf denen sie geeignete Nahrung wie Engerlinge, Maikäfer, Würmer, Mäuse, Schnecken und auch keimende Feldfrüchte suchen. Nicht nur in unserer Gemeinde sondern auch in weiteren Ortschaften unserer Gegend haben sich in den letzten Jahren Brutkolonien der Saatkrähen gebildet, wie z.B. in Wiesental und auch in Hambrücken. Sie haben 1 Brut im Jahr, mit 4-5 Eier. Nach ca. 3 Wochen Brutzeit bleiben die Jungvögel noch ca. 5 Wochen im Nest. Die lautstarken Vögel und der anfallende Kot können allerdings zu unerfreulichen Konflikten bei der menschlichen Nachbarschaft führen. Obwohl die Stimme der Saatkrähen kaum als Gesang bezeichnet werden kann, zählt diese Art zu den Singvögeln und zu den besonders geschützten Vogelarten.
 

Saatkrähenkolonie in der Bruchsaler Straße (Bild: HG)

Saatkrähen im Flug (Bild: HG)

 
In jedem Spätjahr sieht man größere Schwärme von Rabenvögel auf unseren Feldern und Wiesen. Dies sind größtenteils Saatkrähen, die aus Nord- und Osteuropa südlich ziehen und bei uns überwintern. Im zeitigen Frühjahr lösen sich die Schwärme auf. Vermischt ist die Vogelschar oft mit Dohlen und Rabenkrähen. Alle wirken fast gleich dunkel bis schwarz. Die Dohle ist durch ihre deutlich kleinere Gestalt noch relativ leicht zu erkennen. Zur Unterscheidung der beiden anderen Arten muss man schon etwas genauer hinsehen. Die Saatkrähe ist nämlich annähernd gleich groß wie die Rabenkrähe. Am Besten kann man sie durch den schlankeren, weniger gebogenen Schnabel unterscheiden, der rings um die Schnabelwurzel bei den älteren Vögeln einen deutlichen hellgrauen „Grind“ erkennen lässt. Bei den Jungvögeln fehlt dieses Merkmal noch und verhornt erst mit der Zeit. Auch am Brutverhalten kann man die Saatkrähe von der Rabenkrähe unterscheiden. So werden die Nester der Rabenkrähe immer in einem erheblichen Abstand zu weiteren Nestern der eigenen Art gebaut. Die Nester der Saatkrähe sind dagegen fast immer in mehr oder weniger umfangreichen Kolonien errichtet – zahlreiche Nester oftmals dicht beieinander, auf dem gleichen Baum. Wir werden mit großer Spannung die weitere Entwicklung der Saatkrähenpopulation verfolgen und auch darüber berichten.
Vogel- und Naturfreunde Bad Mingolsheim e.V.
Herbert Geitner

 
 

 


Vogel-und Naturfreunde Bad Mingolsheim e.V.

Die Rückkehr des Wiedehopfs nach Bad Schönborn

Der Wiedehopf zählt zu den bekanntesten heimischen Vogelarten. Durch seine schmetterlingsartige Flugweise, die kontrastreiche Färbung, den langen gebogenen Schnabel, seine bei Erregung fächerförmig aufgerichtete Federhaube sowie den weithin hörbaren Ruf, der sich wie „hup-hup-hup" anhört, ist er eine sehr auffällige Erscheinung. Doch in der Nähe seiner Brutstätte lebt er sehr heimlich und lässt sich hier kaum beobachten. Durch unterschiedlichste Ursachen stand er in ganz Deutschland am Rande der Ausrottung und ist daher auf der „Roten Liste" aufgeführt. Bei uns in Bad Schönborn wurde seit über 60 Jahren keine Brut mehr festgestellt. Dies hat sich in diesem Jahr erfreulicherweise geändert. Unserem Verein wurden schon im zeitigen Frühjahr Sichtungen gemeldet. Die erste Nachricht erreichte uns Mitte April. Ein rufender Wiedehopf wurde zwischen Kislau und Kronau gehört, beobachtet und fotografiert. Spontan wurde hier gleich ein Wiedehopfbrutkasten von Mitgliedern des VDW angebracht. Weitere Beobachtungen kamen aus den Weinbergen von Langenbrücken und Mingolsheim. Außerdem wurden von Bewohnern rund um den Wasserturm in Langenbrücken mehrere Sichtungen gemeldet. Meldungen kamen auch von „In den Erlen" beim Bahnhof Mingolsheim.
Eine Zeitlang hatte es dann den Anschein, als seien die Wiedehopfe wieder verschwunden. Erst Mitte Mai hat ein Einwohner unseren Vorsitzenden Bertold Stahl angerufen: In einem Garten in Mingolsheim wurde ein Wiedehopf bei der Futtersuche beobachtet. Die Brutstätte konnte lokalisiert werden. Einen alten, ausgehöhlten Obstbaum hatten die seltenen Gäste in Bad Schönborn sich zur Brutstätte ausgewählt. Um die gefährdete Vogelart nicht zu stören, wurden aus großer Entfernung und aus dem Auto als "Tarnzelt" zahlreiche Belegfotos gemacht. Dabei hatte der Fotograf das große Glück einen Jungvogel bei seinem Jungfernflug direkt zu beobachten. Kaum hatte er die Bruthöhle verlassen, tauchte der nächste Jungvogel auf und betrachtete argwöhnisch die vor ihm liegende noch fremde Umgebung. Doch der nächste Anflug des Altvogels, mit Futter im Schnabel, ließ ihn nach der Futter Übergabe zurück in seine Kinderstube verschwinden. Wie viele Jungvögel es genau waren, konnte nicht eindeutig festgestellt werden. In der Regel haben die Wiedehopfe 5—7 Eier, es können aber auch bis zu 9 sein. Nach dem Ausfliegen wurden dem Verein zahlreiche weitere Sichtungen des Wiedehopfs sowohl in Mingolsheim als auch in Langenbrücken gemeldet. Im Paul-Hindemith-Ring wurden gleich 3 Wiedehopfe auf dem Dach eines Wohnhauses gesichtet.
 
Foto:Lorenz Haut Foto:Dieter Debatin
Foto:Dieter Debatin Foto:Lorenz Haut
 
Mit seinem gebogenen, dünnen Schnabel sucht er durch Stochern im Boden gerne auf kurzrasigen Flächen nach Engerlingen, Maulwurfsgrillen, Würmern und Larven, aber auch an der Oberfläche nach Käfern und anderen Insekten. Es ist erfreulich, dass die Bevölkerung Bad Schönborns sich sehr für den Wiedehopf interessiert. Das bezeugen über 20 Meldungen, die bei uns eingegangen sind. So hat ein 85-jähriger Vogelfreund seine Freude darüber zum Ausdruck gebracht, dass es eines der schönsten Naturerlebnisse war als er jetzt, außerhalb der ORNIKA, in seinem Garten den ersten freilebenden Wiedehopf in seinem Leben gesehen hat. Wir bedanken uns an dieser Stelle bei allen Personen, die uns ihre Beobachtungen mitgeteilt haben. Es zeigt sich bei der Wiederbesiedlung deutlich, wie wichtig die Pflege und der Erhalt der Streuobstwiesen mit den alten Obstbäumen ist. Sie sind nicht nur wertvoller Lebensraum für seltene Tierarten, sondern auch landschaftsprägend für unseren Kurort. Der Besitzerin des aktuellen Brutbaumes hat unser Verein ein Dankschreiben mit Bild und Urkunde überreicht. Wir freuen uns über die erfolgreiche Brut und Aufzucht des Wiedehopfs in Bad Schönborn und hoffen auf weiteren Nachwuchs im nächsten Jahr. Da der Wiedehopf gerne Nisthilfen nutzt, wollen wir ihn durch eine Nistkastenaktion im kommenden Jahr bei der weiteren Ansiedlung in unserer Heimatgemeinde unterstützen.

Die Vorstandschaft

Vogelpark Viernheim: Papageienhaus offiziell eingeweiht
Nach rund drei Jahren Bauzeit ist es endlich geschafft, das Papageienhaus im Vogelpark ist fertig. Nach dem symbolischen Spatenstich zu Beginn der Bauarbeiten am 7. Oktober 2015 fand am Samstag, 3. November 2018 die offizielle Einweihung statt. Zahlreiche Wegbegleiter des Vogelparks konnten zur Einweihung begrüßt werden. Der Vogelpark ist einer der wenigen Anziehungspunkte in Viernheim. Der Park liegt am Rande des Erholungswaldes neben dem Waldstadion und ist ein beliebtes Ausflugsziel für Jung und Alt. Aus Viernheim und der Nachbarschaft finden sich, besonders im Sommer, zahlreiche Besucher ein. Der erste Vorsitzende des Vogelparks Dirk Faltermann, MdB Dr. Meister, Landrat Christian Engelhardt, Bürgermeister Matthias Baaß, Herbert Geitner (Landesverbandsvorsitzender des Verbands Deutscher Waldvogelpfleger und Vogelschützer), Michael Lautenschläger (Verband Gemeinnütziger Vogel- und Tierparks) und Anja Kirchner (Bürgerstiftung Viernheim) hielten kurze Reden zur Einweihung. „Wir haben es geschafft“, „Schneller eröffnet als der Berliner Flughafen“, „Was lange währt, ist jetzt sehr gut geworden“, „Wir sind stolz und freuen uns, dass wir nach unermüdlichem Einsatz unserer ehrenamtlichen Helfer das neue Papageienhaus nun offiziell eröffnen können“, das waren nur einige der Sätze der Redner, die bei der Eröffnung gefallen sind. Der Dank galt vor allem allen beteiligten Helfern und Spendern wie zum Beispiel der Bürgerstiftung Viernheim, 1. Badmintonclub Viernheim, Frauenchor 1947 Viernheim, Vogelliebhaber ’78, den Einzelspendern und vielen weiteren mehr. Ohne ihren großen Einsatz wäre der Bau nicht möglich  Die Helfer Thomas Will, Olaf Gambke, Christian Baron, Sebastian Dietz und Hubert Mandel konnten sich über ein Präsent für ihre große Mithilfe freuen. Ernst Dietz, der währen der Bauphase verstorben ist, wurde mit einer Gedenktafel am Papageienhaus für seine unermüdliche und tatkräftige Hilfe beim Bau des Papageienhauses gedacht.
Das Papageienhaus
Eigentlich sollte der Neubau schon Ende 2013 entstehen. Doch damals wurde festgestellt, dass es seit Bestehen des Vogelparks keinen offiziellen Bebauungsplan gibt. Deshalb mussten erst die baurechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden. Nach rund 5 Jahren Planungen ist die Anlage nun fertiggestellt worden. Die Bewohner fühlen sich wohl in der neuen Käfiganlage, nur die Außenanlagen werden noch zögerlich benutzt. Der Bauplan wurde von Reinhold Hotz kostenlos erstellt. Die damals geplanten Baukosten von ursprünglich 65.000,- Euro wurden erheblich überschritten. Durch Personalmangel sind diese auf rund 103.000,- Euro gestiegen. Davon wurden 78.000,- Euro aus Spenden abgedeckt. Für den Rest wurde ein Kredit aufgenommen, der zum Teil schon abbezahlt ist.

Betr. Rundschreiben
Zukünftige Rundschreiben und Informationen an unsere Mitglieder können wir schneller auch per E-Mail  zukommen lassen.
Bitte dazu Ihre E- Mail- Adresse an die Geschäftstelle des Landesverbandes: helgat (at) trier-tip.de  senden.



DNA Geschlechtsbestimmung
Eine erfreuliche Nachricht für alle aktiven Züchter. Der VDW konnte mit dem Unternehmen "Tauros Diagnostik GbR" eine Sondervereinbarung treffen. Dabei wurde für die DNA Geschlechtsbestimmung aus Federn, für VDW- Mitglieder, ein Sonderpreis von 10,99 € je Federanalyse vereinbart. Dieser Sonderpreis gilt auch schon bei einer Feder. Voraussetzung dafür ist bei der Bestellung ein Hinweis auf die VDW- Mitgliedschaft sowie die Angabe der VDW- Züchter- Nr. Diese ist auf dem Aufkleber unserer Mitgliederzeitschrift „Europäische Vogelwelt“ vermerkt. Bei Mitgliedsvereinen muss die VDW- Vereinsnummer angegeben werden. Die Mitgliedsnummern liegen dem Unternehmen vor.
Anschrift:  Tauros Diagnostik, GbR Niederwall 5, 33602 Bielefeld
(siehe auch die Werbeanzeige in unserer Verbandszeitschrift Heft 4/2015 Seite 111).